Integration & Begleitung
Erfolgreiche Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt
Frau M. findet ihren Weg zurück ins Berufsleben
Hysen Berbatovci
Programmleiter Ermittlung arbeitsmarktliche Ressourcen (EAR)

"Wir erleben jeden Tag, wie viel möglich ist, wenn Menschen an sich glauben und gezielt unterstützt werden." - Hysen Berbatovci
Mit Unterstützung der Stiftung Battenberg und einem gezielten Praxiseinsatz in einem Altersheim hat Frau M. nach ihrem Hirninfarkt den Sprung zurück in den Arbeitsmarkt geschafft. Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, auf die eigenen Ressourcen zu vertrauen und sich in einem unterstützenden Umfeld weiterzuentwickeln.
Erste Schritte zur beruflichen Neuorientierung
Ein Hirninfarkt im Jahr 2011 veränderten das Leben von Frau M. drastisch. Konzentrationsschwierigkeiten, eine erhöhte Vergesslichkeit und häufige Ermüdungserscheinungen prägten ihren Alltag. Ihre berufliche Leistungsfähigkeit nahm kontinuierlich ab, bis sie schliesslich ihre Arbeitsstelle verlor.
2024 nahm die 56-Jährige an der arbeitsmarktlichen Massnahme «Begleitete Integration in den Arbeitsmarkt» (BIA) der Stiftung Battenberg teil. Ziel war es, ihre berufliche Belastbarkeit zu überprüfen und sie wieder erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Frau M. besuchte verschiedene Lernsequenzen, um ihre Bewerbungskompetenzen zu stärken und arbeitete parallel an der Weiterentwicklung ihrer Schlüsselkompetenzen. Insbesondere die Thematisierung ihrer Konzentrations- und Selbstreflexionsfähigkeiten während den Coaching-Gesprächen erwiesen sich für ihren weiteren Weg als besonders hilfreich.
Herausforderungen und Lösungen
Ein wichtiger Schritt war auch die Auseinandersetzung mit ihrer beruflichen Perspektive. Aufgrund der negativen Erfahrungen im KV-Bereich und ihrer gesundheitlichen Situation war Frau M. unsicher, ob ihr eine Rückkehr langfristig gelingen könnte. Gemeinsam mit einem Job Coach wurde daher nach Alternativen für einen Wiedereinstieg ohne Überforderung gesucht. Als Grundlage dafür wurden primär die ermittelten Ressourcen von Frau M. herangezogen, aber auch persönliche Interessen berücksichtigt. Da sie die Arbeit mit älteren Menschen schätzte und aufgrund eines freiwilligen Engagements bereits Erfahrung darin hatte, entstand die Idee für einen Praxiseinsatz in einem Altersheim. Der befristete Praxiseinsatz bot Frau M. die Möglichkeit, ihre physischen und mentalen Grenzen, also ihre Belastbarkeit, in einem realen Arbeitsumfeld auszuloten.
«Das sichere Einarbeiten in ihre Aufgaben stärkte Frau M.s Selbstvertrauen und ermöglichte ihr den erfolgreichen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt.»
Lernen und Wachsen im Praxiseinsatz
Frau M. arbeitete an drei Tagen pro Woche und übernahm Aufgaben wie Reinigungsarbeiten und die Unterstützung bei Materialbestellungen. Frau M. stellte fest, dass der Praxiseinsatz ihr eine wertvolle Alltagsstruktur ermöglichte und die Arbeitsroutine sich positiv auf ihr Wohlbefinden auswirkte. Auch wenn die Aufgaben nicht ihrem Qualifikationsniveau entsprachen, erkannte sie ihren Wert als Übung für die Rückkehr in eine reguläre Anstellung. Trotz ihrer anfänglichen Vorbehalte entschied sie sich daher, den Praxiseinsatz nicht vorzeitig abzubrechen.
Der Weg zur Festanstellung
Die Entscheidung erwies sich als richtig, da Frau M. durch das Einarbeiten in ihre Aufgaben wertvolle Selbstwirksamkeitserfahrungen sammeln konnte, die ihr Selbstvertrauen stärkten – dies trotz einer Arbeit, die sie nicht kannte und die langfristig unterfordernd gewesen wäre.
Nicht nur wies Frau M. nach erfolgreichem Abschluss des Programms nach einigen Wochen eine höhere Belastbarkeit auf – sie hat am Ende auch eine Festanstellung im Bürobereich gefunden und damit den Wiedereinstieg in ihren Beruf und den Weg zurück zur Normalität geschafft.